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Die Zukunft gestalten – 16 Faktoren

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image “Ich habe einen großen Auftrag für Sie. Sind Sie dabei?”

“Nein. Ich würde gerne. Aber ich habe kein Geld mehr. Das Geschäft wird mir gerade unter dem Hintern weggepfändet.”

“Lässt sich da gar nichts machen?”

“Leider habe ich da keinen Gestaltungsspielraum mehr.”

Wenn wir keine Wahl mehr haben, sind wir auch keine Entscheider mehr. Wir sind dann nur noch Akteur auf einem vorgezeichnetem Weg.

Die alten Germanen glaubten daran, dass die Nornen in Nürnberg ih­ren Schicksalsfaden spinnen und das Schicksal daher unausweichlich sei.

Heute sitzt dort die Bundesagentur für Arbeit und bestimmt das Schicksal Millionen Arbeitsloser. Es scheint also etwas dran zu sein mit den Schicksalsgöttinnen.

Der Raum in dem gespielt wird

Aber zurück zum Thema. Was öffnet uns denn Gestaltungsspielräu­me? Geld mag uns als erstes in den Sinn kommen. Da jeder Geld haben will, können wir es einsetzen, um neue Handlungsoptionen zu bekommen.

Gestaltungspielräume haben bedeutet schlichtweg, dass wir an­de­ren etwas zu bieten haben. Sie öffnen uns andere Wege, die wir an­sonsten nicht begehen könnten. Am einfachsten ist das nun einmal mit Geld. Aber auch ein gut gepflegter Kontakt wird sich hin und wieder revanchieren wollen oder will uns für die Zukunft auf seiner Seite wissen.


16 Faktoren für unsere Gestaltungsspielräume

  1. Geld – das ist offensichtlich
  2. Vermögenswerte – sind im Grunde wie Geld.
  3. Kontaktnetzwerk – Kontakte können uns neue Wege öffnen.
  4. Vertrauen in unsere Zukunft – solange wir eine Zukunft haben, rechnen andere Marktteilnehmer damit, dass wir uns revanchieren.
  5. Selbstvertrauen – wenn wir schon kein Vertrauen in uns haben, warum sollten anderes uns vertrauen?
  6. Selbstwertgefühl – wir müssen uns selbst zugestehen, dass wir es Wert sind, unsere Zukunft glücklich zu gestalten.
  7. Mut – unser Schatten sollte uns keine Angst bereiten. Sonst verbringen wir zu viel Zeit mit seiner Beobachtung.
  8. Reputation – ein guter Ruf färbt ab, bzw. schafft Vertrauen.
  9. Tauschwert (z.B. werthaltige Dienstleistungen) – wenn wir etwas anzubieten haben, was andere brauchen. Darunter fällt individuell betrachtet auch “Qualifikation und Erfahrung”.
  10. Transparenz – unsere Partner wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben.
  11. Markt – solange wir Kunden für unser Produkt haben, gibt es immer Gestaltungsspielräume.
  12. Werte, nach denen wir Handeln – gemeinsame Werte sind ein sehr starker Klebstoff für Geschäftsbeziehungen.
  13. Berechenbarkeit – geht in die gleiche Richtung wie Transparenz. Niemand möchte gern unangenehm überrascht werden.
  14. Sympathie – wer hilft schon gerne einem Kotzbrocken?
  15. Klarheit – wer klar sagt, was er wie erreichen will, ermöglicht den Partnern die Konzentration auf das Wesentliche. Gleichzeitig verhindern wir auf diese Weise, dass uns andere sagen, was wir zu wollen haben.
  16. Neue Sichtweisen und Ideen – ein offener, unverstellter Blick, Innovation und Kreativität, das Ausbrechen aus bestehenden Handlungsmustern, können neue Optionen schaffen.

Geld ist unter allen diesen Faktoren ein universeller Joker. Denn so­lange wir Geld haben und ausgeben können, werden wir uns immer Gestaltungsspielräume kaufen können.

Sehr spannend dabei: Wenn Geld nur noch der einzige Faktor ist, der uns Gestaltungsspielräume schafft, dann haben wir zukünftig ein Problem. Denn ohne die anderen Faktoren wird es schnell weniger und genau das passiert bei vielen Pleiteunternehmen.

Unsere Entscheidungen von heute bestimmen unsere morgigen Ge­stal­tungs­spiel­räu­me. Das zeigt sich gerade in dieser Liste der Ein­fluss­fak­to­ren. Neue Kontakte müssen reifen, bis wir etwas von ihnen erwarten können. Vertrauen müssen wir aufbauen. Reputation wird über viele Jahre gewonnen, usw.

Wir können allerdings auch kurzfristig etwas tun. Für Transparenz, Klarheit und Berechenbarkeit, Selbstvertrauen können wir relativ schnell sorgen. Das klingt nicht nach viel. Aber manchmal sind es ge­ra­de kleine Details, die unsere Partner dazu bringen, uns noch einmal die Hand zu reichen.

Ich selbst wäre geneigt, auch neue Sichtweisen und Ideen als kurzfristige Abhilfe zu sehen. Allerdings neigen Entscheider mit abnehmenden Gestaltungsspielräumen nicht zu Innovation und Kreativität. Vielleicht ist das eine sogar eine Folge des anderen (man­geln­de Innovationskraft und Kreativität)?

Wenn wir echte Gestalter und Macher sein wollen, müssen wir bei je­der Entscheidung auch den Faktor “zukünftige Gestaltungs­spiel­räume” mit einbeziehen. Alles was sie erweitert, ist gut. Bei allem was sie beschränkt, muss zumindest der Gegenwert stimmen. Das kann allerdings auch schief gehen, wenn wir beispielsweise eine Partnerschaft zu optimistisch einschätzen. So etwas nennt sich dann unternehmerisches Risiko oder ein ungünstig gesponnener Schick­sals­fa­den.

Was werden Sie heute tun, um Ihre zukünftigen Gestaltungs­spiel­räu­me zu erweitern?

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